Auch diesen Dezember bleiben wir uns treu und fahren mit der im letzten Jahr etablierten Tradition fort, als besonderen Service zum Weihnachtsfest eine Bestenliste des Jahres zu veröffentlichen, die euch Umtauschtipps für den perfekten Start ins neue Jahr liefert. Wir präsentieren euch daher nachfolgend ausgewählte Empfehlungen von einigen Asboranjis nebst Hinweisen dazu, welche Produkte aus dem Jahre 2017 ihr auch in Zukunft besser meiden solltet. Damit beanspruchen wir nicht, die besten Produkte 2017 zu küren, sondern nur, euch einige Produkte zu nennen, die uns in diesem Jahr besonders gut gefallen haben. Damit wir dabei nicht mit der unschönen Zahl von fünf Beiträgen aufwarten müssen, haben wir Märchenonkel Vibardjin überzeugt, uns zu einer runden Zahl zu verhelfen.

Wir wünschen allen Besuchern der verborgenen Stadt ein frohes Umtauschen und auch ansonsten ein gemütliches und stimmungsvolles Weihnachtsfest!

Alriks Appetithappen 2017

Laut Alrik auch für kulinarisch Unentschlossene geeignet: Das Trefferzonenset.

  1. Das Trefferzonenset: Wir benutzen die Würfel zwar nur, um zu entscheiden, wer zuerst welchen Teil des Gegners essen darf, aber dafür funktionieren sie prima. Für alle weiteren Fragen verweise ich auf Thorjins Besprechung des Sets.
  2. Unbezwingbare Wut: Ein plausibler und vertrauter Hintergrund, zudem ein gut gewählter Name. Nur die Lösungsoptionen für die Heldengruppe sind einmal wieder zu kompliziert gehalten. Kurz der Stimmung nachgeben, dann alles niedermähen, danach wieder zusammenreißen, und abschließend ein gemeinsames Festmahl. Mehr braucht es nicht.

Alriks Kurzliste des schwer verdaulichen Lesefutters 2017

Das Mini-PDF zur Riesenamöbe: Das Heft enthält keinerlei Anleitungen zu passender Marinade oder sachdienliche Hinweise zur fachgerechten Zubereitung im T’hermoha-M’hkszer. In einem Wort: Skandal!

Alriks Liste der geschmackvollen Produkte des Jahres 2017

Is was drin, is was dran. Alrik gefällt das.

  1. Des Wandelbaren Schicksal: Die Prämissen und Hintergründe dieses Heldenwerk-Abenteuers ergeben zwar keinen Sinn, aber jedes Abenteuer, das uns ein großes Gewölbe mit Lizenz zum Töten und Verspeisen verschafft (Speispinne zum Dessert!), gehört automatisch auf meine Bestenliste. Man gönnt sich ja sonst nichts.
  2. Das Mini-PDF zur Riesenamöbe. Alles Wichtige zum wandelnden Wackelpudding mit Einlage. So gehört sich das, Freunde des neuen Rechts!

Alriks Kurzliste der geschmacklosen Produkte 2017

Das Trefferzonenset: Es fehlt der Maru-Würfel! Wie soll man denn damit vernünftig Sagen oder Schlagen spielen? Mit einem Wort: Skandal!

Joschs schöne Favoriten aus dem Jahr 2017

Endlich ist der Windhag mehr als „Der Küstenstreifen da unten mit den … was war das noch mal?“ Dafür beide Daumen von Josch nach oben.

Im neuen Jahr freue ich mich schon besonders auf die Spielhilfe zu Havena, die es leider nicht mehr zum Weihnachtsfest geschafft hat und daher in meinen Umtauschempfehlungen fehlen muss. Außer Konkurrenz läuft zudem das Brevier zum Bund des Wahren Glaubens, bei dem ich zu befangen für eine halbwegs unvoreingenommene Meinung bin. (Bruderschwester Thorjin hat es geschrieben, ich habe es lektoriert). Meine Top 4 für 2017 lauten daher wie folgt:

  1. Die Siebenwindküste: Der Band setzt die Reihe der Regionalbände hochwertig fort. Er bietet reichlich Inhalte und Inspiration und ist fantastisch illustriert. Erstmals wirkt der Windhag hier auf mich wie eine interessante aventurische Region, und Albernia wird in all seinen Stärken einer neuen Generation von Spielern vorgestellt.
  2. Das Heldenbrevier der Siebenwindküste: Stimmungsvoll und kurzweilig zu lesen, und damit die beste Ergänzung zur Regionalspielhilfe.
  3. Aventurisches Götterwirken: Ich bin kein Experte für Regelbewertungen und auch sofort gewillt, zu glauben, dass es bei den 5er-Regeln für Geweihte noch an vielen Stellen holpert. Alles in allem scheint mir der mit Kirchen, Kulte, Ordenskrieger zu DSA3 Zeiten beschrittene Weg hier aber erstmals konsequent zu Ende gegangen worden zu sein. Geweihte sind in DSA5 nun auch abgesehen vom Hintergrund interessante und vielseitige Spielercharaktere mit zahlreichen abenteuerrelevanten Fähigkeiten. Das ändert zwar nichts daran, dass mir die alte DSA2/3 Geweihtenkonzeption vor Kirchen, Kulte, Ordenskrieger insgesamt lieber war, aber die Milch ist schon zu lange verschüttet, um noch Tränen darüber zu vergießen.
  4. Die Verschwörung der Magier: Solo-Abenteuer sind immer eine gute Idee. Solo-Abenteuer, die es einem erlauben, einen jungen Magier ins Abenteuerleben zu führen, erst recht. Spannend, kurzweilig, gut spielbar, und mit vielen kleinen Ideen, die das Maximum aus dem Genre „Solo-Abenteuer“ herausholen.

Joschs Kurzliste der bruderlosen Produkte 2017

Die neue DSA-Hörspiele-Reihe der Winterzeit Studios. Zwar ist diese professionell aufgemacht, sie liefert aber leider nur generische Fantasy ohne besonderes DSA-Flair, bei der ich nicht den Eindruck bekomme, der aventurische Hintergrund spiele eine besonders wichtige Rolle. Wohin das am Ende führen kann, hat die DSA-Roman-Reihe in ihren dunkelsten Stunden gezeigt. Das muss nicht noch einmal sein.

Thorjins tollste Titel des Jahres 2017

Für Freunde von Dämonlingen von Thorjin besonders empfohlen.

Da Yukiijida immer noch verhindert, dass wir das Aventuria-Spiel einmal antesten, landen dessen neue Erweiterungen nicht auf dieser Liste, obwohl das Ganze mir sehr gefällig erscheint. Ebenso fehlt auch bei mir der Havena-Städteband, der für mich sicher das erste Highlight in 2018 darstellen wird. So lauten meine vier Favoriten für 2017 daher:

  1. Aventurische Magie II: Insbesondere die Ausgestaltung der Schelme mit ihren neuen Traditionsartefakten und die Umsetzung der Hexen-Schwesternschaften finde ich sehr gelungen, dazu kommen dann noch Kleinigkeiten wie der Zaubertrick „Dämonling“, die mir ausgesprochen gut gefallen haben.
  2. Die Siebenwindküste: Ich kann mich Bruderschwester Josch nur anschließen – der Band ist eine wunderbare Fortführung der Regionalreihe und bietet neben den schönen farbigen Abbildungen und Stadtplänen insbesondere für den Windhag in meinen Augen eine Beschreibung, die diese Ecke Aventuriens viel besser als bisher erlebbar macht. Sehr schön ist auch, das die Bände der Reihe nun auch im kleineren A5-Format als Softcover erscheinen werden – so erfüllen sich auch die Wünsche derjenigen, die sich das gedruckte Werk günstiger oder platzsparender gewünscht haben.
  3. Der Spielleiterschirm im kleineren Format: Bisher habe ich immer mit den hohen Spielleiterschirmen gearbeitet, die ich in der Regel benutze, um Handouts und Karten zu sichten, ohne meine Spieler aus Versehen zu spoilern. Die A4-Version des Schirms ist mir dabei aber oft zu wuchtig und blockiert mir dadurch zu stark den Kontakt zu den Spielern. Die neue Variante in der niedrigen Version halte ich deswegen für eine sehr gute Ergänzung, die zudem ebenfalls über die schöne Optik der großen Variante und das praktische Begleitheft im handlichen Format verfügt.
  4. Die Sammelboxen: Nicht ganz billig, da wohl auch in keiner gigantischen Auflage produziert, aber wunderschön und sehr praktisch finde ich diese Neuerung im Produktsortiment. Wer Heldenwerke und Boten im Regal stehen haben möchte, ohne dass sie beim Umsortieren knicken, hat hier die Möglichkeit, sich eine sehr stilvolle und stabile Aufbewahrungsform zuzulegen. Ich bin jetzt noch mehr gespannt auf die passenden Sammelboxen für die Regionalprodukte, aber die erscheinen auch wohl erst 2018.

Thorjins einzigartiges Produkt des Jahres 2017

Da komme ich auch nur auf die neue Hörspielreihe, die das einzige DSA-Produkt in diesem Jahr war, das ich wirklich für nicht gelungen halte (zumindest soweit ich es bisher kenne). Dabei habe ich weder an den Sprechern noch an der grundsätzlichen Tonqualität etwas zu meckern, im Gegenteil, die finde ich durchaus sehr gut. Auch der Plot ist nicht per se schlecht, aber das ganze atmet einfach kein DSA. Aventurische Begriffe tauchen zwar auf, aber der Kontext ist bestenfalls beliebig. Das ist sehr schade, denn mit einer stärkeren Hintergrundanbindung könnte das Projekt eine sehr schöne Sache sein.

Yukiijidas Zwillingssterne

Ich durfte leider viele der neueren Sachen noch nicht lesen, daher ist meine Auswahl ein bisschen eingeschränkt.

Yukiijida mag Schelme. Wer ihr jetzt noch über den Weg traut, dem sei gesagt, dass sie auch diesen Band mag.

  1. Der hellste Stern am Nachthimmel war für mich die Aventurische Magie II. Vor allem die Schelme haben es mir angetan. Ich mochte Schelme schon immer, und das hier sind die besten und spielbarsten Schelme, die wir je hatten. Ich durfte sogar schon eine kleine Schelmin testen, und es macht einfach Spaß. Mein Eindruck ist, dass in dem Band jede Menge Liebe und viele lustige oder kreative Ideen stecken.
  2. Uuund … Die Siebenwindküste, die ich zugegebenermaßen schon immer wirklich mochte, aber mit den vielen neuen Feengeschichten und allem Drum und Dran ist das ein wirklich gutes Hintergrundbuch geworden. Es war toll zu lesen, und ich denke, dass es auch Lesern so gegangen sein dürfte, die mit der Region vorher nichts anfangen konnten. (Naja, vielleicht auch nicht, wenn man Feen nichts abgewinnen kann, wird der Band das wohl auch nicht ändern.) Ansonsten schließe ich mich Bruderschwester Praioschziber an: Der Windhag war über die Jahre zu einem bloßen Namen auf der Aventurienkarte geworden, jetzt habe ich da auch wieder Lust drauf. Die neuen Regionalbände sind einfach schön.

Daneben gab es für mich noch einige kleinere Sternschnuppen. Die Stempel, die ich erst kürzlich im F-Shop entdeckt habe, sind schon cool. Insbesondere natürlich der KGIA- Stempel. Die Akademiestempel sind vermutlich nur sehr begrenzt einsatzfähig, was aber nichts daran ändert, dass zum einen die Symbole sehr schick sind und man sich zum anderen den Stempel einfach kaufen kann, wenn man wirklich Lust darauf hat, so dass man nicht haufenweise Arbeit reinstecken muss, um selbst etwas zu basteln.

Vibardjins Märchenonkelhits aus der 2017er Plattenkiste

Irgendwie bin ich nach der Frage, welche Turnschuhfarbe 2017 tragbar ist und welche Youtube-Comedian-Links unbedingt weiterverschickt werden müssen, nun auch plötzlich aus der DSA-Produktreihe herausgefallen. Weder die Regelbände des Jahres, noch Abenteuer, noch Regionalbände habe ich bis jetzt gelesen. Aber Hesindeseidank bringt der Bufdi ein paar mal im Jahr den Aventurischen Boten ans Pflegebett! Mit dabei, quasi umsonst und abends neben der ZDF-Serie nebenher gut zu lesen: Die Heldenwerkreihe! Daher hier meine Hits des Jahres 2017:

Delta, Dungeon und Dynamik – dafür eine Empfehlung von Bruderschwester Vibardjin.

  1. Der Dunkle Mhanadi: Gut, der Aufhänger ist wacklig und der Weg durch die Sümpfe so ausgearbeitet wie vier Quadratmeter Neuschnee. Aber das Dungeon und sein Bewohner sind wunderbar überlegt und schön dynamisch. Außerdem ist das Mhanadi-Delta ein wenig bespielter Ort, so dass ich hier von meinem diesjährigen Highlight der Reihe spreche.
  2. Blutiger Wein: Wer denkt hierbei nicht an einen Havena-Klassiker? Gut, alle, die nicht wie wir DSA-Greise vom Bufdi bedient werden, und auch sonst hat das moderne Abenteuer außer dem Titel wenig Ähnlichkeiten zu dem Klassiker von 1987. Almada, Weinlese, Rahja, ein sehr gechillter alter Racheplot auf baueriger Ebene – ganz das Richtige für einen Rollenspielabend mit Freunden und zwei Flaschen ordentlichem Wein. 

Vibarts Märchenonkelwarnung aus dem 2017er Giftschrank

Es gab aber auch eher schwache Abenteuer der Reihe, ich nenne sie für mich „Heldenzwerge“ – nix gegen einen stattlichen Angroscho, aber das meine ich damit nicht. Dazu gehört für mich leider auch das aktuelle Weihnachtsboten-Abenteuer Gekreuzte Klingen. Der Untertitel und das Cover versprechen Rondra (Yay!), das Abenteuer enthält horasische Intrigen (Gähn!). Der Konflikt könnte auch zwischen dem Comto Hierundda und der Ducessa von Nebenan laufen, die Jagd nach den Reliquienfälschern ist verworren, das Dungeon am Ende ist schön, wirkt aber wie übrig geblieben und dann halt mit der Fälscherbande besiedelt, weil der Lageplan herumlag. Das gibt nix aus einem Guss und hat auch nix mit der Kirche der Leuin zu tun – zumindest nicht mit ihrem Geist. Schade, dass im Horasreich der Rondrianer-Kult auf dem Niveau eines Deutschen Sondierungsgespräches angekommen ist. Hat hier jemand auch gerade das Bild von Christian Lindner und Cem Özdemir in rot-weißen Wappenröcken vor Augen? Egal, Rollenspiel sollte unpolitisch sein. Aber es gibt noch einen zweiten Teil der Tage der Leuin: Vielleicht geht es ja dann um Ehre, ritterliche Tugenden und um Zweihänder gegen finsteres Gezücht. Man soll schließlich nicht an guten Vorsätzen für das Jahr 2018 zweifeln.

Somit lege ich eine weitere staubige Platte auf und blicke ins Schneegestöber, denke an Weihnachten 1985, als das Abenteuer-Basis-Spiel ins Haus kam, und hoffe, dass ich im nächsten Jahr, falls die Demenzpillen anschlagen, wieder mehr von der aktuellen Produktlage mitbekomme. Bis dahin: Frohe Firunstanne allerseits!