Liebe DSA Community,
bei unserer gemeinsamen Jahresend-Briefaktion wollen wir Autoren euch vor Augen führen, dass trotz anderslautender Gerüchte Dinge passieren und wir alle mit ungebrochenem Elan bei der Sache sind. Auch ich arbeite gerade an einem Produkt, das eng mit einer zukünftigen RSH verknüpft ist. Wer mein Œuvre kennt, wird sich denken können, worum es sich dabei handelt.
Und für 2021 stehen schon weitere Projekte dieser Art in den Startlöchern. Und Kurzgeschichten. Aber das wird gar nicht der eigentliche Inhalt dieses Briefs. Stattdessen nutze ich diesen Moment der Rückschau, um euch zu erklären, warum ich so wenig in Foren anzutreffen bin. Dafür, dass ich schon seit über zehn Jahren für Das Schwarze Auge schreibe, bin ich im netzbasierten Bereich der Community relativ schweigsam. Die Gründe dafür haben nichts mit der Community zu tun, sondern allein mit mir. Ihr wisst schon: Es liegt nicht an dir, es liegt an mir. Klingt abgedroschen stimmt aber.
Anfang der Nullerjahre hatte ich mit einer Onlinesucht zu kämpfen. ICQ und Foren hatten damals viel damit zu tun. Mir blieb schließlich nichts anderes übrig, als komplett mit all dem zu brechen, wenn ich mein Privatleben und meine Arbeitsproduktivität vor dem Absturz bewahren wollte. Seitdem bin ich in dieser Hinsicht wie ein trockener Trinker. Ich meide bestimmte Dinge, um bloß nicht wieder in alte Gewohnheiten zu verfallen. Daher gibt’s für mich kein Facebook, kaum Social-Media und auch keine Foren.
Das hat absolut nichts mit Desinteresse zu tun, oder dem Umstand, dass ich nichts zu sagen hätte, sondern eher mit der Tatsache, dass ihr zu interessant wärt. Und es wäre zu leicht, mit euch die Nächte durchzumachen. Aber das verschiebe ich heute lieber auf Cons.
Trotzdem nehme ich das Fandom und die Ergebnisse dieser sprudelnden Kraftquelle an Kreativität sehr wohl wahr. Dazu ein kleines Beispiel: Als ich noch Botenredakteur war, habe ich den Botendisput fast immer am Tag seines Erscheinens gelesen. Ich weiß nicht, ob irgendjemand so sehr darauf gewartet und sich so darüber weggelacht hat wie ich. Die Gammatest-Witze werden mir ewig in Erinnerung bleiben. („Gammabunter!“ Im Ernst ein DSA UND Naruto-Joke? Geh’n wir mal ein Bier trinken?)
Selbst, wenn es Kritik gab, die ja meist unglaublich witzig verpackt war, wusste ich einfach, dass diese Art von liebevollem Spott nur von Leuten kommen kann, die DSA lieben. Und das hatten wir gemeinsam.
Obwohl ich nie öffentlich etwas dazu gesagt habe, habe ich dann zum Beispiel auf Wunsch der Disputanten den Reim des Monats wiederbelebt. Eure kreative Arbeit hat also durchaus eine Wirkung auf uns Autoren.
Wer sich in meine Lesungen traut oder anderweitig Kontakt mit mir aufnimmt, wird höchstwahrscheinlich feststellen, dass ich ein zugänglicher Mensch bin und gern mit jedem über die Zwölf Götter und die Welt quatsche. Inzwischen bin ich auch auf Instagram und manchmal auf Discord anzutreffen. Und irgendwann antworte ich auch. Bestimmt. Ganz sicher. Ich schwöre.
Das alles macht mich auf der virtuellen DSA Familienfeier wahrscheinlich weniger zu Aragorn, der geheimnisvoll in einer dunklen Ecke im Wirtshaus Zum tänzelnden Pony sein Pfeifchen raucht, sondern vielmehr zu der schrulligen Tante, bei der man nie so genau weiß, wie man genau mit ihr verwandt ist oder neben wen man sie eigentlich setzen soll. Aber ich habe immer lustige Schwänke zu erzählen.
In diesem Sinne rutscht gut ins neue Jahr rüber, auf das bald wieder bessere Zeiten anbrechen. Und nicht vergessen, Tantchen mag euch.
Eure Carolina
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