Das Dornenreich CoverPreiset die Schönheit, Bruderschwestern! Bald ist es soweit, und unseren freundlichen Nachbarn im Nordwesten steht eine Bescherung ins Haus: Die Regionalspielhilfe Das Dornenreich wird bald veröffentlicht. Viele von euch werden sich noch an die freundliche Aufnahme erinnern, die wir im Yalaid erfahren haben, als wir dort kurzfristig Anlauf nahmen und danach unsere schöne Insel wieder befreien konnten - gut, noch nicht ganz, aber das kommt noch, liebe Bruderschwestern! Unsere Bruderschwestern vom Zweiten Finger haben derweil schon die aktuelle Situation im Yalaiad ausgespäht, und so können wir euch bereits jetzt Einblick in die neue Beschreibung der Region bieten. 

Radjarat Yalaiad

Yalaiad-Symbol

Lage: Halbinsel zwischen Chalambusen und Mhanadidelta, mit Küstenstreifen am Maraskansund
Bevölkerung: 70.000 Menschen, davon ca. 5.000 Aranier mittelreichischer Herkunft, außerdem ca. 2.500 Novadi, 1.000 Maraskaner, 500 Khunchomer, 500 Achaz, 200 Ferkinas, sowie einige hundert Krakonier und andere ozeanische Geschöpfe
Wichtige Städte: Aimar Gor (800), Malqis (1.000), Pelqanan (850), Shariwan (1.000)
Besonderheiten: zwischen zahlreichen Mächten umstrittenes Gebiet, sich regender Widerstand, Mangroven-sümpfe, Lotosfelder, echsische Ruinen, Krakengötzen, Perldrachen
Handelsgüter: Elefanten, Fisch, Früchte (Arangen, Aprikosen, Melonen, Mangos, Granatäpfel), Kräuter, Lotos, Reis
Verkehrswege: Küstenschifffahrt, Bote auf Seen und Flüssen, keine bedeutenden Straßen

Im Binnenland des Yalaiad wechseln sich Seen mit üppigen Feldern und Steppen ab, während die Küstenregionen vor allem durch sumpfige Mangrovenwälder und schroffe Felsküsten geprägt sind. Die Menschen dort sind tief gezeichnet von den schwelenden Konflikten, denen ihre Halbinsel beständig ausgeliefert ist. Obwohl Oron zerschlagen wurde und Aranien mittlerweile seinen Anspruch auf Khunchom aufgegeben hat, ist das Yalaiad noch immer ein umstrittenes Gebiet. Das einstige Emirat Adamantija gilt bereits als verloren und das Emirat Korushan ist noch immer umkämpft. Teile der Halbinsel sind fest in der Hand der Aranier, während die verbliebenen oronischen Streiter mit ihren Gefolgsleuten durch das Land ziehen und mit der Stadt Shariwan ihre letzte Hochburg halten. Einzelne Beyrounate streben hingegen ihre Unabhängigkeit an und werden von Khunchomer Seite unterstützt. Sogar die Novadis beanspruchen die westlichen Teile des Yalaiads.

Flora & Fauna: Die dichten Mangrovenwälder bieten vielen wilden Tieren Schutz und Nahrung. Zwischen den Wurzeln und hohen Baumkronen tummeln sich Flamingos, Insekten wie Praiosanbeterinnen und eine Vielzahl verschiedener Echsenarten. Im Schatten der Bäume und an den kühlen Seen kann man außerdem auf die eine oder andere Herde wilder Elefanten treffen. Bei einem Streifzug durch die Wälder sollte man jedoch Vorsicht waltenlassen, denn das verwinkelte Dickicht ist der Lebensraum des ebenso anmutigen wie tödlichen Tigers. Nirgendwo sonst in Aventurien findet die Wildkatze so hervorragende Lebensbedingungen wie in den Sümpfen Yalaiads. Unterbrochen wird der Mangrovenwald durch Steppenland, das sich bald zum Landesinneren hin verläuft. Berühmt sind die Klippen der Halbinsel und ihre Inselgruppen für die zahlreichen Perldrachen, die das Gebiet zu ihrem Territorium erklärt haben. In manch einem Fischerdorf bringt man dem in der Nähe ansässigen Drachen Opfergaben dar, um sich sein Wohlwollen zu sichern.

Weg & Steg: Im Yalaiad sind die meisten Straßen eher schlecht ausgebaut, wenn sie diesen Namen überhaupt verdient haben. Dennoch ist eine Reise zu Fuß auf dem flachen Inland nicht allzu beschwerlich. Schwieriger wird es, die sumpfigen Wälder in Küstennähe zu durchqueren, denn hier kann ein schlecht gewählter Weg schnell zur tödlichen Gefahr werden. Nicht nur das  morastige Gebiet und die wilden Tiere machen eine Reise durch das Yalaiad gefährlich, sondern ebenso die marodierenden Soldaten der Oronis. Einige Handelsschiffe machen an den Küstenstädten des Yalaiads halt, wodurch Reisende ihr Ziel weitaus schneller und bequemer erreichen können, wenn sie die nötige Münze führen.

Das Erbe der Echsen
»Das Yalaiad ist verbotenes Land und nicht für die Menschen gemacht, liegt es doch jenseits von Bastrabuns Bann. Da wundert es nicht, dass sich hier noch immer schreckliche Geheimnisse alter Zeiten verbergen und die Seelen der Yalaiadim bedrohen. In Ruinen und echsischen Unheiligtümern wartet das Verderben in Krakengestalt. Immer wieder werden zertrümmerte Jadestatuen mit Tentakeln gefunden und in den Sümpfen gehen allerlei Gezücht und sogar wahrhaftige Echsenmenschen um. Nur Kinder der Einfalt suchen diese Gegend auf!«
—Irhamar, bekannter Haimamud aus Zorgan, neuzeitlich

Bewohner & Siedlungen: Die Yalaiadim sind im Grunde bodenständige und friedliebende Menschen, die seit Jahrhunderten von der Landwirtschaft leben. Unnötigen Prunk wird man hier nicht finden, sondern vor allem Lehmhütten und einfache Holzbauten. Die Menschen fühlen sich zu großen Teilen noch immer Khunchom zugehörig und sind kulturell stark durch die südlichen Tulamidenlanden geprägt. Viele der jungen Yalaiadim haben sich auch ein maraskanisches Geschlechterbild zu eigen gemacht und folgen nicht wie ihre Eltern aranischen oder tulamidischen Rollen. Sie sehen alle Geschlechter als gleichwertig an. Manche von ihnen haben auch erkannt, dass sie als Zhad’Theleni weder Männer noch Frauen sind. Ihr Leben ist vor allem auf Ernte, Aussaat und den landwirtschaftlichen Kalender ausgerichtet. Mit vielen Festen und Feierlichkeiten versuchen sie, sich das Wohlwollen Peraines und Tsas zu sichern, und selbst in Kriegszeiten feiern die lebensfrohen Yalaiadim noch Aussaatfeste, bei denen sie zu Ehren der Göttinnen im ganzen Dorf bunte Tücher aufhängen und Geweihte die Felder segnen. Auch Phex und Efferd spielen vor allem im Leben der Menschen in Küstennähe eine große Rolle. In den letzten Jahren hat Rondra zunehmend an Bedeutung gewonnen, denn die Yalaiadim wollten ihr Schicksal nicht mehr blind hinnehmen und stellten sich den Oroniern entgegen. Obwohl die oronische Besatzung viele körperlich gezeichnet hat, ist ihr Widerstandsgeist ungebrochen. Beeinflusst von den maraskanischen Exilanten in Aranien, überfielen sie die Besatzer in kleinen Rebellengruppen und setzten ihnen in manchen Gebieten so hart zu, dass diese aufgeben mussten. Selbst nach Oron hat sich der rebellische Geist in Yalaiad gehalten, sodass in einigen Teilen noch immer für die Unabhängigkeit gekämpft wird.

Die Praiosanbeterinnen im Yalaiad
»Im Yalaiad wimmelt es nur so von den unterschiedlichsten Kreaturen. Mit ein wenig Glück kann man dort eine Praiosanbeterin beobachten, mit einem Körper so lang wie eine menschliche Elle und Flügeln, die in allen Farben von Tsas Regenbogen schimmern. Sie ist schön und bedrohlich zugleich, aber man muss sie nicht fürchten, denn sie frisst nur Insekten und kleine Nager, und, nun ja, ihre eigene Art. Ein Märchen der Yalaiadim besagt, einst habe ein Magier in Palmyramis eine Myriade kriegerischer Praiosanbeterinnen versammelt, darunter einige von unheiliger Größe, hoch wie ein Mann. Ein Held erschlug den Magier, bevor dieser ihnen einen unheilbringenden Befehl geben konnte. Seitdem leben die Wesen in einem Talkessel und warten auf ihren Herren. Ihre Nachkommen hingegen sind den langen Weg bis ins Yalaiad gekommen und haben angesichts der Schönheit der Halbinsel all ihre kriegerischen Absichten vergessen.«
—Fremdenführer Nezahet Korushkandi, neuzeitlich

Wirtschaft & Handel: Die Bewohner des Yalaiad leben vor allem von der Landwirtschaft im Binnenland und der Fischerei an den Küsten. Auf ausgedehnten feuchten Feldern wächst Reis in rauen Mengen, außerdem werden Flaschenkürbisse und Melonen angebaut. Mithilfe ausgeklügelter Kanalsysteme ist es den Yalaiadim gelungen, das Wasser der vielen Seen umzuleiten und ihre ausladenden Obsthaine zu bewässern. Dort wachsen Aprikosen und Arangen, Mandeln und Granatäpfelbäume so weit das Auge reicht. Die Lotosblüten der Binnenseen sind eine beliebte alchimistische Zutat. Die Bauern des Yalaiad züchten in den Steppengebieten Schafe und gelegentlich Rinder, wie etwa die anmutigen Rashduler Drehhörner. Handel wird mit allen angrenzenden Mächten getrieben und im Osten der Halbinsel werden sogar gute Geschäftsbeziehungen zu Maraskan gepflegt. Wegen der beständigen Konflikte wird das Leben in der Region jedoch immer unwirtschaftlicher. Auf einer Reise über die Halbinsel trifft man auf manches geplündertes oder ausgebranntes Dorf oder einen eiligst verlassenen Hof.

Khunchomer Hoheitsgebiet im Yalaiad

Einige Städte und Gebiete des Yalaiad sind mittlerweile fest in der Hand Khunchoms. Die Siedlung Al’Rabat ist nominell unabhängig, steht Khunchom jedoch sehr nahe. Die Frage, ob man weiterhin unabhängig bleiben oder sich Khunchom offiziell anschließen soll, wird in der Dorfgemeinschaft hitzig diskutiert. Die Hafenstadt Amarash im Süden der Halbinsel hingegen ist bereits
seit 995 BF dem Fürstentum Khunchom politisch zugehörig, wurde jedoch von Oron erobert. Nach ihrer Befreiung durch die Khunchomer und der Rückkehr der Geweihten blühte die Stadt regelrecht auf. Sie gehört neben Malqis mittlerweile zu den wichtigsten Basarstädten im Yalaiad und hat es durch fruchtbare Felder und ergiebige Erzvorkommen zu kleinem Reichtum gebracht, was die Menschen zum Teil auf ihren mysteriösen neuen Gott Rashnadur zurückführen. Neben Amarash und Al’Rabat gibt es noch etwa ein Dutzend weiterer Siedlungen, die offiziell zu Khunchom gehören.