Die Zwölfe zum Gruß werte Freundinnen und Freunde des Schwarzen Auges!

2020. Doppel-Zwanzig. Uff, bei den Göttern! Sowas nennt man im DSA-Jargon gemeinhin einen Patzer. Und in der Tat kann ich jeden verstehen, der über das dahinscheidende Jahr, im Allgemeinen, aber gerade auch im Bezug auf das Schwarze Auge vielleicht denkt: Was für ein scheiß Jahr!

Ausgefallene und sogar abgebrochene Conventions, stockende Kampagnen, sich verzögernde Crowdfundings und allgemein ein geringerer Output als in den vergangenen Jahren, auch an metaplotrelevanten Abenteuern, all das konnte einem wirklich die Laune ganz erheblich verderben. Hat es mir persönlich in Teilen auch, als Fan, als Spieler und als Meister. Aber, und da möchte ich jeden ermuntern sich meiner Sichtweise anzuschließen, das ist nicht der Untergang des Spiels.

Ich beschäftige mich nun seit über 20 Jahren mit dem Schwarzen Auge und klar, es hat immer wieder Umstände und Dinge gegeben, die mir nicht gefallen haben oder an denen ich mich gestört habe. Aber in all den Jahren war das nie ein Grund für mich, das Schwarze Auge an sich in Frage zu stellen, eine Einstellung, die ich in den vergangenen Monaten und Jahren zunehmend in verschiedenen Diskussionen bemerkt habe und die ich sehr Schade finde. Ich kann euch versichern, keines der Probleme, keine der Schwierigkeiten und Verzögerungen die auftreten, geschehen aus vorsätzlicher, böser Absicht. Auch geübte Kritik wird gehört und berücksichtigt, wenn auch nicht immer von jetzt auf gleich eine sichtbare Reaktion darauf erfolgt. Dinge umzusetzen dauert. Leider! Wie sagt man bei uns so schön: Entspannt durch die Hose atmen!

Wir haben eine so tolle Community, so viele kreative Leute, so viele geile Ideen und so viel Engagement, lasst uns auch in Zukunft alles dafür geben, dass das Spiel so toll bleibt, wie es in den vergangenen 36 Jahren war, und dass es künftig sogar noch besser wird. Dabei ist es völlig egal ob wir Fans sind, Autorinnen oder Autoren, Illustratorinnen und Illustratoren, die Redaktion oder sonstige, auf die eine oder andere Weise daran Beteiligte. Das Spiel lebt von uns allen, als Gemeinschaft!

Obwohl ich seit den späten 90ern ohne Unterbrechung spiele und leite, hat sich für mich persönlich erst seit relativ kurzer Zeit die wohl größte Änderung ergeben, die ich mir vorstellen konnte, nämlich der Schritt vom Fan zum Autor. Ende 2019 habe ich die Chance bekommen, mich mit meinen ersten Arbeiten am Aventurischen Pandämonium 2 zu beteiligen, welches dann ihm Frühjahr 2020 auch erschien. Darauf folgte ein kurzer Abstecher über den Aventurischen Boten Nr. 200 zur Arbeit am Aventurischen Transmutarium. Bei all diesen Arbeiten standen mir nicht nur alle meine lieben Kolleginnen und Kollegen aus der Autorenschaft stets mit Rat und Tat zur Seite, auch die Reaktion hatte immer ein offenes Ohr, eine ordnende Hand und einen motivierenden Spruch parat. Daher möchte ich diese Gelegenheit nutzen, mich nochmal ganz herzlich bei euch allen zu bedanken. Danke, danke, danke! Ihr macht einen mega Job!

Zum Abschluss vielleicht noch ein kleiner Ausblick auf künftige Dinge. Aktuell stehen noch die letzten Arbeiten an einem weiteren Band der blauen Reihe an, der sich mit Wesen beschäftigt, die in diesem Detailgrad, meines Wissens nach, noch nie in vergangenen Editionen des Schwarzen Auges beschrieben wurden. Der Redaktion liegt außerdem ein Exposee vor, dass sich mit der verlorenen gegangenen Heimat eines der vier großen aventurischen Zwergenvölker befasst, ein in meinen Augen mehr als reizvolles Thema.

Somit bleibt mir nur noch, euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2021 zu wünschen, und euch viele Grüße aus dem Herzen des Ruhrgebiets zu übermitteln.

Hömma, wir sehn uns!

Marcel