„Von hinten durch die Brust ins Auge.“
– einzigartige Erklärung eines Garethjas in Sinoda, wie er einen Hirschen mit einem einzigen Pfeil ins Herz und Auge getroffen haben will.
„Der Treffer ins Auge lässt das Opfer schnell vor die Schwester treten, richtig. Aber wie oft gelingt dir ein solcher wohl, du Shaї z’kluugzterster? Mit Kukris hingegen ist es fast egal, wohin du triffst. Dafür ist es teuer. Deshalb: Tarnung ist doppeltes Gebot, denn einem ahnungslosen Ziel können wir einfach und günstig zur Wiedergeburt verhelfen.“
– aus einem kürzlich in Asboran belauschtem Gespräch.
Trefferzonen-Set — Die harten Fakten |
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Inhalt: | 10 Würfel, Heft mit 24 Seiten, Metallbox |
Kosten: | 24,95 € |
Wie man einen Kampf abwickelt, ist wohl einer der am heißesten diskutierten Aspekte beim Rollenspiel. Rur liebt die Vielfalt, und so treffen in wiederkehrenden Diskussionen die unterschiedlichen Vorlieben zu Kampfdauer, Detailgrad der Darstellung und Plausibilität der Regeln aufeinander, ohne dass sich jemals alle einig wären, was denn nun das beste System sei. Die eigene Setzung ist in den eigenen Augen immer die schönste, denn so hat Rur die Welt geschaffen. Damit aber möglichst viele Spielgruppen die Schönheit im System finden können, nutzt DSA5 Optionalregeln und Fokusregeln, mit denen das vergleichsweise einfache* Kampfsystem des Grundregelwerks angepasst werden kann und so bspw. mehr Tiefe und Komplexität erlangt.
*Jaja, bevor der Aufschrei kommt: Ich meine einfach für DSA-Verhältnisse!**
**OK, ich präzisiere: DSA nach DSA2. Oder 3? Ach, ihr wisst schon, was ich meine. Hoffe ich.
Für die Bewertung des Trefferzonen-Sets schaue ich mir in dieser Rezension zunächst das Set als Ganzes an, bevor ich auf Regelheft und Würfel separat eingehe. Insgesamt gibt es dabei acht Kategorien, aus denen am Ende die Gesamtwertung als Mittelwert hervor geht. Bevor es losgeht, noch zwei kurze Bemerkungen vorab: 1. Wem beim Lesen die Bilder zu klein sind, der kann sich durch Klicken auf diese die jeweils große Version anschauen. Das mag gerade bei der Übersicht der Würfelsymbole hilfreich sein. 2. Das Set ist ein DSA5-Produkt. Ich selber mag DSA5 inkl. des neuen Kampfsystems und werde hier beurteilen, inwiefern das Trefferzonen-Set eine sinnvolle Ergänzung zu diesem Regelsystem darstellt. Mit anderen Worten: DSA5 oder die DSA5-Kampfregeln stehen hier heute nicht auf dem Prüfstand. Wer bislang bereits gemerkt hat, dass er oder sie mit dem DSA5-Kampfsystem nicht wirklich warm wird, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch am Trefferzonen-Set keinen Gefallen finden und sollte daher aus dem Fazit für sich keine Kaufempfehlung ableiten.
Das Set
1. Ausstattung
Der Inhalt wird in einer Metalldose geliefert, die mir sehr gut gefällt. Sie hat ein Format von 19, 5 cm x 19,5 cm x 5 cm und bietet damit viel mehr Platz, als für die zehn Würfel und das beiliegende Heft nötig wären. Der Großteil des Innenlebens wird von einem Plastikeinsatz ausgefüllt, in dem die Würfel präsentiert werden. So wirkt das ganze ein wenig wie eine Schmuckschatulle, in der die Würfel wie bunte Juwelen präsentiert werden, was ich für eine schöne Idee halte. Man kann das zwar auch als Platzverschwendung erachten oder gar als eine grenzwertige Vortäuschung von Inhalt (wie es z. B. bei der Diskussion im Orkenspalter-Forum passierte), ich finde es aus dreierlei Gründen aber völlig in Ordnung und sogar recht praktisch: Erstens kann man sich über den konkreten Inhalt vorher schon genau informieren, z. B. bei der Produktbeschreibung auf der Ulisses-Seite oder auch auf der Box-Rückseite, wo die gleichlautende Info zu finden ist. Zweitens benötigt das beiliegende Heft zwar wenig Höhe, aber eine größere Fläche, wohingegen die Würfel wenig Fläche, aber eine größere Höhe benötigen, so dass in der Kombination keine deutlich kleinere Dose möglich gewesen wäre. Zum Dritten kann man die Box, wenn man den Plastikeinsatz herausnimmt, gut dafür benutzen, Kleinkram zu verstauen, der sonst lose herumfliegt, z. B. die anderen Würfel, Schicksalspunkte, die Spielkarten für den Charakter, Stifte, Radiergummi, Anspitzer etc.
Die enthaltenen zehn W20 decken das im Kompendium eingeführte Zonensystem komplett ab. Das Heft enthält alle diesbezüglich bisher publizierten Regeln, die auch in der kostenlosen Regelwiki zu finden sind. Dazu gesellen sich zwei neue Fokusregeln zum Thema, die aktuell noch nicht in der Wiki zu finden sind. Es ist damit nicht besonders umfangreich, aber eine praktische Zusammenstellung, die das Nachschlagen in den dickeren Büchern erübrigt. Dünn, wie es ist, mag es aber auf Dauer Knicke bekommen, wenn man häufig nachblättert. Das i-Tüpfelchen wäre für mich gewesen, wenn die enthaltenen Tabellen als Referenzkarten auf etwas dickerem Papier separat enthalten gewesen wären, denn deren Infos dürften im Spiel mit den Regeln häufiger als der Rest benötigt werden. Was in der Box wirklich fehlt, ist eine Referenzkarte, die die Farben und Symbole der Würfel erklärt. Diese wurde inzwischen als Download nachgeliefert, dennoch hätte sie direkt ins Set gehört.
Die fehlende Referenzkarte ist bei der Ausstattung so auch der größte Negativpunkt. Insgesamt komme ich so in dieser Kategorie auf 5 von 8 Lilien.
2. Gesamtkonzeption und Fehler
Das Set ist, wie man es auch erwarten sollte, auf das bereits publizierte Zonensystem abgestimmt: Die Würfel bilden die zehn* Zonen ab, das Regelheft vereint die beiden auf zwei Werke verteilten Regelkonstrukte zu Zonentreffern und Zonenrüstungen und ergänzt diese um zwei weitere Fokusregeln, die das Zonensystem noch deutlich detaillierter ausgestalten (dazu später mehr). Sind die ersten beiden Regeln sicher für eine durchaus größere Zahl von Spielern interessant, sind letztere beide in meinen Augen so speziell, dass ich ihre Ausgliederung in ein solches Spezialprodukt sinnvoll finde. Das Regelheft ist so ein nettes Gimmick, das Spielern, die die Würfel kaufen und nur ungerne die Regelwiki am Spieltisch nutzen, den Nutzen des Sets auch ohne Aventurisches Kompendium oder die Aventurische Rüstkammer ermöglicht. Für Besitzer dieser Werke ergibt sich so natürlich eine Doppelung, allerdings bekommen diese auch zwei zusätzliche Regeln als Angebot und haben im Heft alle Infos zur Zonennutzung dicht beisammen.
*Na gut, ein Würfel bildet die zonenlose Riesenamöbe ab, es sind also eigentlich nur neun echte Zonenwürfel. Ich sehe den zehnten Würfel als augenzwinkerndes Gimmick in der Tradition des Answin-Boten. Ob man über den Würfel nun lachen kann oder ihn furchtbar findet, hängt vom individuellen Humor ab. (Laut Aussage von Markus Plötz wäre das Set übrigens ohne den Würfel nicht günstiger angeboten worden.) Ich persönlich finde solche Aktionen charmant. Wer nicht genug von der Riesenamöbe bekommen kann, dem sei noch die zugehörige und kostenlos erwerbbare Spielhilfe passend zum Würfel im Ulisses-PDF-Shop ans Herz gelegt.
Die Würfel selbst sollen das Nachschlagen in Tabellen ersetzen bzw. vermindern. Hat man sich in das System eingephext, ist die Verortung der Treffer tatsächlich ohne weiteres Nachschlagen möglich. Zur Frage, wie gut das Erkennen des richtigen Würfels und die Interpretation der Zonensymbole funktioniert, schreibe ich später mehr. Für gezielte Angriffe gibt es vier Modifikatoren, die man sich ohne Probleme bspw. auf dem Heldendokument bei der Zonenrüstung vermerken kann. Kommt es jedoch zu Wundeffekten oder spielt man mit der noch detaillierteren Verortung von Treffern in Unterzonen, wie sie im Heft als Möglichkeit angeboten wird, dann kommt man um das Nachschlagen von Tabellen allerdings nicht herum. Dies ist aber auch kaum anders möglich, da selbst größere Würfel nicht genug Platz böten, die detaillierteren Folgen darzustellen. Insgesamt ermöglichen die Würfel in meinen Augen ein recht flüssiges Spiel mit dem Zonensystem, bei dem das Nachschlagen zumindest deutlich minimiert wird.
Das Heft enthält leider zwei kleinere Fehler in den Tabellen der vierten Fokusregel, bei denen die Zuordnung von Attacke- und Paradeerschwernissen im erklärenden Text und angegebenem Modifikator nicht passt. Beide können allerdings leicht behoben werden.* Etwas verwirrender ist die aus dem Aventurischem Kompendium übernommene Beispielangabe des Wolfs für mittelgroße Vierbeiner, weshalb auch die Symbole auf dem entsprechenden Würfel auf einen Wolf verweisen. Laut Aventurischem Almanach gilt der (Grim-)Wolf allerdings als kleines Tier, ebenso wie laut den Streitenden Königreichen der Waldwolf. Andererseits führt das Abenteuer Der weiße See den Wolf als mittelgroßes Tier, genauso wie das Heldenwerkabenteuer Rübenernte den Grimwolf. Hier bedarf es einer Klärung, als was Wölfe denn nun betrachtet werden sollten. Ob dies ein Fehler des Sets bzw. des Kompendiums ist, oder einer bspw. des Almanachs, lässt sich so nicht ohne weiteres sagen.
*Einmal geht es um die Formulierung „Wird der Held am Unterarm getroffen, kann er deutlich schlechter die Waffe zur Abwehr heben und ist allgemein eingeschränkter in der Angriffsbewegung (–1 PA bis zum Ende der nächsten KR).“ Der Begriff »Angriffsbewegung« scheint mir hier fehl am Platze, da es nur Folgen für die Abwehr gibt. Hier sollte man einfach den Nebensatz am Ende ignorieren. Bei der Formulierung „Treffer am Ellbogen sorgen für Schmerzen; der Held kann den Arm schlechter für Paraden einsetzen (–1 AT bis zum Ende der nächsten KR).“ müsste entweder in der Klammer »AT« durch »PA« ersetzt werden oder davor »Paraden« durch »Attacken«.
Im Heftchen findet sich auch eine kleine Abweichung vom Kompendium, und zwar in der Form, dass die Erschwernisse für gezielte Angriffe etwas niedriger ausfallen. Da diese Änderung auch in ein enthaltenes Beispiel übernommen wurde und sich inzwischen auch in der Regelwiki findet, handelt es sich hierbei aber wohl um keinen Fehler, sondern um eine bewusste Anpassung.
Die Konzeption des Sets gefällt mir grundsätzlich sehr gut, ein paar kleinere Fehler bzw. Unklarheiten sind aber nicht zu leugnen, weshalb ich insgesamt auf 6 von 8 Lilien in dieser Kategorie komme.
Das Regelheft
3. Layout
Das Regelheft hat ein Format von 16 cm x 16 cm. Das Innere ist wie bei den ausgewachsenen Regelwerken farbig, die Texte sind zweispaltig. Das kleine Format sorgt dafür, dass pro Seite nicht wirklich viel Platz verfügbar ist. Die klassischen A4-Formate finde ich deshalb dank etwas lockerem Layout übersichtlicher, während die Informationen im Trefferzonen-Set teilweise etwas gedrängt wirken. Die Schrift ist hier etwas kleiner als in den normalen A4-Bänden, aber größer als in den A5-Taschenbüchern und damit für mich gut lesbar. Die grafischen Elemente entsprechen dem DSA5-Standard, sodass man schnell die gesuchten Abschnitte findet (normaler Text für Regeltexte, kursive Texte für erklärende Beispiele, optionale Regeln in grau-braunen Kästen etc.). Die enthaltenen Tabellen finden sich jeweils in den kurzen Regelkapiteln, zu denen sie gehören. Eine Sammlung am Ende des Heftchens hätte für das Spiel in meinen Augen den Vorteil gehabt, dass man die Informationen, die man bei Nutzung der Zonenregeln häufiger nachschlagen muss, auf wenigen Seiten gehabt hätte. Andererseits findet man in den 24 Seiten auch so recht schnell die benötigten Inhalte, sodass die Verteilung über das Heft kein wirkliches Problem darstellt.
Da trotz des inzwischen regelmäßig bei DSA5 in meinen Augen sehr hochwertigen Layouts die Übersichtlichkeit ein wenig durch das Format beeinträchtigt wird und die Tabellen-Verteilung in meinen Augen nicht optimal ist, gibt es in dieser Kategorie von mir 6 von 8 Lilien.
4. Verständlichkeit
Die Regeln als solche sind in meinen Augen gut verständlich. Durch die jeweils vorhandenen Beispiele sollte jedem schnell die Anwendung klar werden. Die enthaltenen neuen Fokusregeln gehen durchaus sehr ins Detail, was sich auch in den Fokusregel-Stufen III und IV ausdrückt (bisher publiziert waren meines Wissens nach nur solche der Stufen I und II). Dadurch sind die Mechanismen teilweise sehr kleinteilig, was das Abschätzen der Folgen schwieriger macht, da man all diese Informationen nicht so schnell im Kopf behalten und vergleichen kann. Diese Komplexität durch die Vielzahl an Elementen – vier verschiedene Fokusregeln, dazu noch jeweils optionale Regeln, die wiederum einzelne Aspekte der Fokusregeln verändern oder ersetzen können – ist durchaus fordernd, andererseits ist die Darstellung gelungen, so dass hier den Leser keine echten Schwierigkeiten erwarten.
Schade ist hingegen, dass in den enthaltenen Zonen-Tabellen die mitgelieferten Würfel nicht direkt vermerkt sind, sondern die Informationen nur 1:1-Kopien der Daten aus dem Kompendium sind. Hätte man beim jeweiligen Zonenschema die Würfelfarbe vermerkt und bei den einzelnen Zonen als zusätzliche Spalte das Würfelsymbol ergänzt, dann wäre das dem Verständnis der Würfel sicher sehr entgegen gekommen.
Struktur und Darstellung sind ansonsten jedoch gewohnt gut, die Vielzahl an Informationen auf knappem Raum kann aber etwas anstrengend sein. Ich komme hier daher auf 6 von 8 Lilien.
5. Die Regeln
Ob einem bestimmte Regeln gefallen oder nicht, ist vor allem eine Geschmacksfrage, gerade wenn es um solche geht, die tief ins Detail gehen. Ob bestimmte Mechanismen aber Knackpunkte aufweisen, die nicht im Sinne des Erfinders funktionieren, kann man vom Geschmack unabhängig beurteilen. Eine für DSA5 typische Geschmacksfrage betrifft den Anspruch der Fokusregeln, dem Spiel zwar mehr Tiefe zu geben, aber keine besonderen Verschiebungen bei der grundsätzlichen Macht der Charaktere zu bewirken. Dies kann man legitimerweise bemängeln, dies ist dann aber eine Kritik, die an das DSA5-Regelwerk als Ganzes adressiert sein sollte, bei der Bewertung einer Spielhilfe, die das Regelwerk vertiefen und ergänzen sollen, m.E. aber nicht mehr sinnvoll ist. Bei der folgenden Bewertung der Regeln versuche ich solche Punkte deshalb auszublenden.
Doch nun zu den Regeln des Sets. Im Heft kommen vier Fokusregeln vor, zwei bereits bekannte und zwei neue:
Die erste Fokusregel stammt aus dem Aventurischen Kompendium und beschäftigt sich mit der grundsätzlichen Einführung der Trefferzonen. Zunächst werden die typischen Gegner in zehn Gruppen eingeteilt, die jeweils einen eigenen Zonenaufbau bekommen. Damit deckt man zwar nicht 100% aller Gegner ab, aber sicherlich die große Mehrheit. Ein Schema für Spinnentiere wäre noch eine interessante Idee gewesen, andererseits kann man hierfür (mit leichten Abstrichen) auch das Schema für Tentakelwesen nutzen. Ungezielte Treffer werden per Zufallswurf mit W20 den Zonen zugeordnet. Just für diese Zuordnung sind die Trefferzonen-Würfel gedacht, sodass man nicht jedes Mal in einer Tabelle nachschlagen muss, welche Zahl für welche Zone steht. Fokusfertigkeiten erlauben gezielte Angriffe auf bestimmte Zonen, was Erschwernisse im Angriff mit sich bringt. Eine Optionalregel geht zusätzlich auf noch kleinteiligere Ziele wie Auge oder Herz ein, betont aber auch die Verschiebung der Kampfbalance durch die Tödlichkeit solcher Treffer.
Neben der detaillierteren Beschreibung von Treffern liegt für mich der Sinn der Zonenangriffe vor allem in den Angriffsmöglichkeiten auf nicht oder schwächer als der Rest geschützte Zonen. Solche können durch Zonenrüstungen (diese finden sich in der nächsten Fokusregel) dargestellt werden oder bei Tieren grundsätzlich vorhanden sein, was dann in deren Beschreibung vermerkt ist. Gezielte Angriffe sind Spezialmanöver und schließen so die Kombination mit anderen Spezialmanövern, wie bspw. dem Hammerschlag, aus. Man muss sich den Einsatz also jeweils gut überlegen. Mir scheint das System eine ausgewogene und interessante Ergänzung zu bieten und besonders für Taktiker im Kampf interessant zu sein. Als zusätzliche Folgen von schweren Treffern gibt es Wundeffekte. Diese sorgen bei Überschreiten der Wundschwelle für Effekte, die aber in ihren Auswirkungen eher schwach sind, was wohl der Prämisse geschuldet ist, dass Fokusregeln keine großen Machtverschiebungen erzeugen sollen. Die Effekte sind daher nicht spektakulär, aber auch nicht völlig unerheblich. Eine Stufe Betäubung oder das Fallenlassen eines Gegenstandes haben durchaus Folgen, beenden aber nicht zwangsweise einen Kampf. Wer nach einer Möglichkeit zur schnelleren Kampfbeendung durch gezielte Angriffe sucht, der sollte sich daher die dritte Fokusregel anschauen (dazu weiter unten mehr).
Die zweite Fokusregel stammt aus der Aventurischen Rüstkammer und führt ein Zonensystem für die Rüstungen ein. Man kann so für Humanoide die Rüstung individuell zusammenstellen und erhält neben dem jeweiligen Rüstungsschutz auch die Gesamtbelastung und sonstige Abzüge, die so mit dem Grundsystem kompatibel sind. Dazu gibt es auch Angaben, was entsprechende Rüstungsstücke, wie bspw. der Helm einer Iryanrüstung, kosten. Das System scheint mir durchdacht und stimmig und bietet mehr Abwechslung, vor allem, wenn man die eigene Ausrüstung auch gerne in den Werten abgebildet sehen möchte.
Die dritte Fokusregel ist neu und beschäftigt sich mit Lebensenergiezonen. Dabei bekommt jede Körperzone einen Teil der Gesamtlebensenergie zugewiesen. Man führt dadurch doppelt Buch und hält Gesamt- und Zonen-LE fest, was selbstverständlich mehr Aufwand bedeutet. Als möglicher Bonus ergibt sich jedoch, dass Kämpfe in der Folge meist schneller entschieden sind, insbesondere dann, wenn man über gezielte Angriffe immer wieder kritische Zonen angreift und trifft, da schon der Verlust der gesamten LE in einer Zone zum Ende des Kampfes führen kann – beim Ausfall von Kopf und Torso sicher, beim waffenführenden Arm zumindest sehr wahrscheinlich. Persönlich finde ich die Folgen eines Ausfalls speziell der Beinzone etwas zu schwach gestaltet und hätte mir hier Angaben zu Veränderungen der Kampfwerte gewünscht, aber grundsätzlich scheint mir das System passend und trotz des Mehraufwandes geeignet, um Kämpfe auch in Spielzeit gemessen zu beschleunigen. Es wertet zudem die Möglichkeit auf, entsprechend der ersten Fokusregel Zonen gezielt anzugreifen und gibt spezialisierten Kämpfern damit mehr taktische Optionen an die Hand.
Die vierte Fokusregel ist ebenfalls neu und geht auf sogenannte Schlimme Verletzungen ein. Sie ersetzen die Wundeffekte der ersten Fokusregel und führen eine weitere Unterteilung der einzelnen Zonen in jeweils sechs Unterbereiche ein (bspw. Auge oder Stirn als Unterzonen des Kopfs). Wer sehr genaue Verortungen von Treffern wünscht, wird hier fündig. Allerdings sind die Auswirkungen der Schlimmen Verletzungen nicht besonders ausgeprägt und ergeben meist Erschwernisse von 1 oder 2 auf AT oder PA. Dies ist sicher, wie bei den allgemeinen Wundeffekten, der Tatsache geschuldet, dass eine Fokusregel keine immensen Verschiebungen bei den Folgen von Aktionen aufweisen soll, allerdings passen die Beschreibungen der Schlimmen Verletzungen und ihre regeltechnischen Folgen als Konsequenz teilweise nicht gut zueinander, da die Beschreibung meist deutlich drastischer klingt, als es die regeltechnischen Auswirkungen darstellen. Zudem gibt es einige Erklärungen, die in der Formulierung sehr ähnlich sind (bspw. Einschränkung der Beweglichkeit), aber im einen Fall nur die AT, im anderen Fall nur die PA betreffen. Das wirkt auf mich etwas beliebig und intuitiv wenig zugänglich. Wer die regeltechnischen Folgen zu schwach findet, kann zumindest noch auf eine enthaltene Optionalregel zurückgreifen, die Verstümmelungen bei zwei Wunden auf eine Unterzone vorsieht. Es bleiben so aber regeltechnisch nur zwei recht extreme Möglichkeiten: eher kleine Abzüge für meist 5 Minuten oder die Gefahr des Verlusts von Körperteilen. Insgesamt sehe ist die vierte Fokusregel daher als schwächste der vier enthaltenen an.
Drei in meinen Augen gute und größtenteils gelungene Regelkonstrukte, eine leider nicht so runde Regelumsetzung – insgesamt komme ich so in dieser Kategorie auf 5 von 8 Lilien.
Die Würfel
6. Aussehen und Verarbeitung
Das Aussehen ist – einmal mehr – Geschmacksfrage, weshalb ich dafür keine Punkte vergebe. Die Verarbeitung und die Art des Kunststoffs können aber unabhängig vom Geschmack beurteilt werden. Ich finde die Würfel sehr gut verarbeitet, und sie brauchen sich meiner Meinung nach nicht vor anderen Premium-Würfeln der üblichen Marken zu verstecken.
Die Farben sind so gewählt, dass man sie gut auseinander halten kann, was mir auch bei schlechtem Licht ohne Probleme gelingt. Wer eine Farbsehschwäche hat, dem wird das naturgemäß nicht so gut gelingen. Hier bieten die unterschiedlichen Symbole aber eine Hilfe, durch die man mit etwas Übung die Würfel auch schnell zuordnen kann. Die beiden Würfel mit den ähnlichsten Symbolen – kleine und mittelgroße Humanoide – haben glücklicherweise einen inversen Kontrast (dunkles Symbol auf hellem Grund vs. helles Symbol auf dunklem Grund), sodass auch hier die Zuordnung leicht fallen sollte.
Etwas schwieriger gestaltet sich dafür teils das Erkennen der Symbole auf den Würfeln. Da ein normaler W20 nicht viel Platz auf seinen dreieckigen Facetten bietet, große W20 den Preis aber sicher auf ein Niveau angehoben hätten, bei dem kaum noch jemand zugreifen würde, bleiben hier wohl nur Kompromisslösungen. Grundsätzlich finde ich die meisten Symbole einfach zu erkennen, sobald man weiß, was sie jeweils zeigen. Einige enthalten aber so kleine Details, dass die Ausführung auf dem Würfel diese nicht immer sauber anzeigt, was sich in meinen Augen vor allem beim Würfel für kleine Vierbeiner bemerkbar macht. Zusätzlich wäre es in meinen Augen noch schön gewesen, auch dem Würfel für die kleinen Vierbeiner schwarze Symbole zu spendieren, was das Erkennen der Symbole meiner Meinung nach erleichtert und durch die Parallele zu den Humanoiden die Zuordnung vereinheitlicht hätte.
Prinzipiell finde ich die Qualität der Würfel sehr hochwertig, einzig beim Würfel für kleine Vierbeiner finde ich die Darstellung nicht optimal. Es bleiben 6 von 8 Lilien.
7. Konzeption
Schon recht bald nach Veröffentlichung konnte man im Netz auf viele Stimmen stoßen, die Schwierigkeiten beschrieben, die verschiedenen Würfel den jeweiligen Zonenmodellen und die Symbole auf den Würfeln den jeweiligen Zonen zuzuordnen. Inzwischen gibt es, wie schon oben erwähnt, ein kurzes, zweiseitiges PDF, das man auf der Produktseite des Trefferzonen-Sets herunterladen kann, in welchem die Zuordnungen erklärt werden. Direkt am Anfang wird dabei das Farbschema der Würfel aufgeschlüsselt. Dies hilft m. E. ungemein dabei, schon nach sehr kurzer Zeit die Zuordnung der Würfel zu verstehen und nicht mehr nachschlagen zu müssen. Humanoide haben Würfel im schwarz/weißen Farbschema, vierbeinige Tiere solche im blauen Farbschema. Bei beiden gilt: je dunkler, desto größer. Der weiße Würfel gehört also zu den kleinen Humanoiden, der mittelgraue zu den mittelgroßen und der dunkelgraue zu den großen. Die Drachen haben ein Fußgängerampel-Schema: Der grüne Würfel gehört zu den großen Drachen (den weniger gefährlicheren von beiden), der rote (rot – Gefahr!) zu den riesigen. Bleibt schließlich noch der türkise Würfel übrig, der zu den fiesen Wasserwesen gehört: den Tentakelwesen wie dem Krakenmolch.
Auch die Zuordnung der Symbole ist nach einem für mich durchdachten Schema erfolgt, dessen Stärke sich besonders bei der Unterscheidung der verschiedenen Extremitäten-Zonen zeigt. Die Kopfzonen sind grundsätzlich durch Darstellungen von Köpfen markiert. Mit Ausnahme des Ziegenkopfes auf dem Würfel für kleine Vierbeiner finde ich diese alle gut erkennbar. Armzonen bei Humanoiden, aber auch die analogen Zonen für die vorderen Extremitäten bei Vierbeinern und Drachen, werden durch Hand/Pfoten/Klauen-Abdrücke dargestellt. Die Beinzone bzw. Zone der hinteren Extremitäten hingegen durch einen Fuß bzw. durch die seitliche Darstellung eines Beins. So kann man auch bei Drachen und Vierbeinern die ja eigentlich sehr ähnlichen Vorder- und Hinterbeine schnell zuordnen, denn der reine Klauenabdruck ist immer vorne, die Beindarstellung hinten. Durch zusätzliche Angaben von „L“ und „R“ werden zudem die Links- und Rechts-Zuordnungen klar markiert. Bei den Drachen kommt schließlich noch die Flügeldarstellung für mittlere Beinpaare oder Flügel dazu.
Einige Probleme macht die Darstellung des Torso. Wenn man weiß, was er zeigt, ist die Darstellung bei den Humanoiden recht einfach zu erkennen. Bei den Vierbeinern und Drachen wird beim Torso aber meist der Kopf mit meist nur einem kleinen Teil des Körpers dargestellt, wobei der Torsoanteil vertieft mit Farbe dargestellt wird, der Kopfteil erhaben und ohne Farbe dargestellt ist. Ich finde die Darstellung auf den Würfeln für sich genommen zwar teilweise nur schwer zu erkennen, kann andererseits durch das Ausschlussverfahren (die anderen Zonen sind schließlich sehr gut zu erkennen) den Torso in der Praxis dennoch problemlos zuordnen.
Beim Krakenmolch-Würfel gibt es auch Kopf und Torso, die in meinen Augen gut erkennbar sind. Bei den Tentakeln gibt es, wie bei den anderen Würfeln, eine L/R-Unterscheidung. Diese ist in meinen Augen aber nur mäßig sinnvoll, da bei entsprechenden Wesen eher selten eine links-rechts-Unterscheidung nötig sein wird. Im Gegensatz dazu ist das Modell eigentlich für eine variable Anzahl an Tentakeln oder Fangarmen ausgelegt, bei der überzählige Zahlen des W20 eigentlich dem Torso zugerechnet werden. Da der Würfel nun genau 7 L-Tentakel und 7 R-Tentakel besitzt, kann man mit ihm aber entweder 14 oder 7 Tentakel abbilden. Hier wäre in meinen Augen statt der L/R-Markierung die Markierung von vielleicht 6 oder 8 Tentakeln mit Zahlen von 1 bis 8 sinnig gewesen, sodass man bei Bedarf diese eindeutig dem Torso hätte zuordnen können. Alternativ hätte man auch einen Tentakel mit 1, zwei mit 2 und drei mit 3 Markieren können, so dass man auch hier eindeutig 1 bis 6 Tentakel dem Rumpf zuweisen könnte.
Insgesamt finde ich die Konzeption der Darstellungen gut gelungen. Abzüge gibt es für Teile der Torsodarstellungen und das L/R-Tentakelkonzept, sodass ich insgesamt auf 5 von 8 Lilien komme.
8. Handhabung am Tisch
Als letzten Punkt möchte ich noch auf die konkrete Handhabung der Würfel beim Spielen eingehen. Eingesetzt habe ich sie bisher zur simplen Lokalisierung von Treffern inklusive Zonenrüstungsbetrachtung, aber ohne Wundeffekte. Meine Gruppe hatte die Fokusregeln zu den Trefferzonen zuvor noch nicht eingeführt, was u. a. daran lag, dass wir beim Kampf (und generell beim Spiel) es möglichst vermeiden, Informationen nachzuschlagen. Dank des passenden Trefferzonenwürfels ging der Einsatz aber in der Tat sehr flüssig vonstatten. Die Symbole waren gut zu erkennen, sodass nicht lange gegrübelt werden musste, welche Zone getroffen wurde. Einzig beim Würfel für kleine Vierbeiner dauerte es bei mir immer ein paar Augenblicke länger, bis ich zwischen Torso- und Kopf-Symbol unterscheiden konnte. Die Wahl des richtigen Würfels stellte kein Problem dar, zudem muss man die Auswahl nur zu Beginn des Kampfes treffen.
Bei der Eingewöhnung habe ich den Angriffswürfel und den Zonenwürfel nacheinander geworfen, was ein wenig, wenn auch nicht viel, Zeit kostete. Sinnvoller ist auf Dauer sicher das gleichzeitige würfeln, denn dann ist auch bei Einsatz des Zusatzwürfels keine echte Verzögerung mehr gegeben. Die Verortung brachte unserem Spiel einerseits eine stärkere Visualisierung des Geschehens, da die Ermittlung des Trefferorts uns zu einer stärkeren Beschreibung des Geschehens einlud. Andererseits bekamen Entscheidungen der Spieler wie die, ohne Helm herumzulaufen, selbst bei Zufallstreffern mehr Gewicht, da Treffer in solchen ungeschützten Zonen gleich gefährlicher sind und so ein zusätzliches Spannungsmoment entsteht.
Ingesamt sehe ich den Einsatz am Tisch als unproblematisch und spielbereichernd ein, wobei der Umfang des Einsatzes dank der Modularität der Fokusregeln in der Gruppe gut abgestimmt werden kann. Für diese Kategorie gibt es von mir deshalb 7 von 8 Lilien.
Fazit
Alles in allem sehe ich das Set als gelungene Bereicherung, auch wenn es sicher einige Punkte gibt, die noch besser gelöst werden können, z. B. bei der Gestaltung mancher Symbole, insbesondere beim Torso und den kleinen Vierbeinern. Mit den Lebensenergiezonen enthält das Set eine sehr interessante Neuerung fürs Spiel, die vor allem Taktikfreunden im Kampf Freude bringen dürfte. Die Würfel als solche erlauben meiner Meinung nach eine flüssige Integration der Zonentreffer ins Spiel, was diese Fokusregel auch für solche Gruppen interessant machen dürfte, die ansonsten eher regelarm spielen. Das System der Modularität der optionalen Fokusregeln gibt schließlich in meinen Augen Gruppen eine sehr schöne Möglichkeit, das System genau an ihr Spiel anzupassen.
Nicht ideal ist sicherlich, dass man die Würfel zumindest bisher nur zusammen in diesem Set kaufen kann. Die meisten Kämpfe im Spiel dürften gegen mittlere humanoide Gegner geführt werden, danach vermutlich gegen große Humanoide und mittlere und große Vierbeiner. Da im Set nur jeweils ein Würfel pro Zone ist, in den Gruppen sich aber aufgrund des Preises wohl nicht jeder das Set kaufen wird, müssen die Würfel somit herumgereicht werden, was den Spielfluss an vielen Stellen etwas hemmen dürfte. Um dieses Nadelöhr zu beseitigen, wäre es in meinen Augen spielerfreundlich, wenn zumindest der am häufigsten genutzte Würfel (also der für mittlere Humanoide wie Menschen) in Zukunft auch einzeln zu kaufen wäre. So wäre die Chance sicherlich deutlich höher, dass alle Spieler in einer Gruppe über den wichtigsten Würfel verfügen. Dieser Punkt ist aber kein Manko des Sets, weshalb ich ihn nicht in die Wertung habe einfließen lassen.
Zähle ich alle von mir vergebene Lilien zusammen, so erhalte ich 46 von 64 möglichen, was heruntergerechnet 5,75 und damit gerundet 6 von 8 Lilien ergibt. Wie immer gilt: Wer bestimmte Aspekte für wichtiger als andere erachtet, möge sich an den jeweiligen Detailwertungen und der in den einzelnen Kategorien genannten Kritikpunkten orientieren. Und wer etwas anders sieht als ich, der/die ist wie immer eingeladen, es bestimmt, aber freundlich in den Kommentaren mitzuteilen.
29. Oktober 2017 at 16:33
Hallo Salaza, nur zwei Anmerkungen, da du meinen Orkenspalter-Post hier verlinkt hast:
Ich hatte bewusst im Konjunktiv formuliert und erachte die Packungsgröße daher nicht als „grenzwertige Vortäuschung“ – wobei, wenn sie in einem Ladenregal stünde, würde ich tatsächlich größere Würfel vermuten… Wusste auch schon vor meiner Bestellung um die absurde Größe, da ich einen Prototyp auf der RatCon gesehen hatte. Habe die Box zwar aus Sammlergründen gekauft, will aber trotzdem nach Bedarf meckern dürfen 😉
Die Assoziation mit einer Schmuckschatulle kann ich nachvollziehen, hat was für sich. Allerdings käme ich dann erst recht nicht auf die Idee, den Einsatz rauszunehmen und die Blechbox als Krimskramsschachtel zu nutzen – was ich eh nicht täte. Würfelbedingte Notwendigkeit für eine Höhe von 5 cm sehe ich jedoch nicht, die alten Würfelsets (Borbarad und Drachenchronik) kamen mit 2,5 cm aus – passte locker. Länge und Breite aufgrund des Booklets wurden bereits mit Hinweis auf das Beiheft der Inrah-Box infrage gestellt ( ca. 12 x 16 cm und 24 Seiten voller Inhalt – mit lesbaren 7 Punkt Schriftgröße). Kurz: Selbst in Kombination wäre eine (zumindest um einige Zentimeter) kleinere Dose möglich gewesen.
Dennoch natürlich vielen Dank für deine umfangreiche Rezension und all die anderen Beiträge. Finde eure Seite klasse!
Zwerg Nase
29. Oktober 2017 at 17:11
Hi und erst einmal Danke für deinen Kommentar, das Lob für unsere Seite und dass du dir die Zeit genommen hast, die Rezi zu lesen! 🙂
Den Konjunktiv hatte ich durchaus gesehen, deswegen hatte ich hier auch extra abschwächend „grenzwertig“ geschrieben, was ja heißt, dass es noch nicht über der Grenze zur Täuschung ist, sondern nur nahe dran. Ich hoffe, dass das soweit deiner Ansicht nicht total zuwider läuft, aber die Grenzwertigkeit hatte ich jetzt aus deiner Aussage durchaus heraus gelesen.
Was die Größe der Dose angeht: Eine Dose von 12 + x cm x 16 + x cm x 2,5 cm wäre natürlich kleiner als die jetzige Metalldose, aber der Unterschied erscheint mir da dann aber nicht mehr wirklich wesentlich. Abgesehen davon bliebe da auch die Frage, ob es das fragliche Format dann anders als als Sonderanfertigung bzw. für Ulisses zu einem sinnvollen Bezugspreis gibt. Ich kenne spontan keine Produkte in stabilen Metalldosen oder meinetwegen Kartons, die eine Höhe wesentlich unter 5 cm hätten. Ulisses stellt die Dosen ja nicht selbst her und muss da auch schauen, was im Sortiment denn passt.
Das mit der Schmuckschatulle und der Krimskramsdose geht dagegen natürlich nicht gleichzeitig, da hast du recht. Muss es aber ja auch nicht. Das sind einfach nur zwei in meinen Augen verständliche Ideen, die die Größe der Dose durchaus rechtfertigen bzw. beim Design als Grund gegolten haben können. Die genauen Gründe kenne ich selbst ja nicht, ich mutmaße da ebenso wie alle anderen.
Thorjin